Die Anschaffung von Farbmäusen als Haustiere will gut überlegt sein. Auch wenn es sich um sehr kleine Tiere handelt, haben diese Tiere große Ansprüche, sie möchten Platz zum Leben und Toben, sie benötigen eine tägliche Versorgung und gerade ältere Mäuse benötigen bei Krankheiten intensive Pflege. Bevor Sie sich also für Mäuse als Heimtiere entscheiden, prüfen Sie erst, ob Mäuse in Ihr Leben passen und Sie in das Leben der Mäuse passen.
Kaufen Sie keine Mäuse für Kinder unter 10 Jahren. Mäuse eignen sich überhaupt nicht als Spielgefährten für die lieben Kleinen. Sie haben einen sehr zerbrechlichen Körperbau, der leicht von Kinderhänden zerquetscht und verletzt werden kann. Mäuse sind ideale Gefährten für ältere Kinder und Erwachsene, auch Berufstätige werden nach der Arbeit noch ihre Freude an den putzigen Mäusen haben. Fragen, die Sie sich vor dem Kauf beantworten müssten:
Mäuse haben eine Lebenserwartung von durchschnittlich 1 -2 Jahren - wollen und können Sie sich solange um die Tiere kümmern, kommen Sie damit klar, dass Sie die Maus evtl. nur ein Jahr pflegen können, bevor sie stirbt? Mäuse fühlen sich nur in großen Gruppen wohl, sind Sie bereit die Tiere immer wieder neu zu Vergesellschaften oder ein einzeln übrig gebliebenes Tier in eine andere Gruppe zu vermitteln? Mäuse werden nur ganz zahm, wenn Sie sich täglich mit ihnen beschäftigen - haben Sie soviel Zeit? Sind alle Familienmitglieder mit dem neuen Hausgenossen einverstanden? Liegen evtl. Allergien vor? Wohin mit den Mäusen im Urlaub? Die Mäuse möchten einen sauberen Käfig und täglich frisches Futter und Wasser - können Sie das gewährleisten? Haben Sie andere Haustiere, die Ihren neuen Mitbewohnern evtl. gefährlich werden können? Mäuse haben einen strengeren Eigengeruch, denn sie kommunizieren auch mit Gerüchen, diese Gerüche müssen Sie in Kauf nehmen. Der Einsatz von so genannte Nagerdeos schadet den empfindlichen Tiernasen und ihrem Orientierungssinn. Bei entsprechender Hygiene lassen sich aber zumindest Mäuseweibchen relativ geruchsneutral halten. Auch eine gute gehaltene Maus kann krank werden, ist Ihnen klar, dass nicht unerhebliche Tierarztkosten entstehen können, Kosten, welche die Anschafftungskosten einer Maus bei weitem übersteigen? Sind Sie bereit und fähig, diese Kosten im Falle einer Krankheit des Tieres zu tragen?
Die folgende Tabelle enthält eine grobe Aufstellung über die Kosten für 2 - 4 Farbmäuse.
Anschaffungskosten:
Ratgeber: Sehr empfehlenswert ist es, bereits vor der Anschaffung einen Ratgeber zur Maushaltung zu lesen. Diese Bücher geben Tipps zur Anschaffung und Haltung, sind aber auch hilfreiche Nachschlagewerke falls die Mäuse einmal krank werden. ab ca. 6 Euro
Auch bei vorbildlicher Haltung können Mäuse krank werden, dann kann der Tierarztbesuch die Anschaffungskosten für die Mäuse weit übersteigen. Für tierärztliche Notfälle sollte ein Geldpolster von ca. 100 Euro bereit gehalten werden.
Fragen Sie erstmal im Tierheim oder einer privaten Nothilfe nach Mäusen, oft warten dort ungeliebte Mäuse oder ungewollte Würfe auf ein neues, liebes Zuhause. Viele kleine Mäuse aus ganz Deutschland suchen hier ein neues Zuhause: Mäuseasyl und Mausbande Forum.
Werden Sie hier nicht fündig, können sie sich auch bei einem Züchter nach passenden Mäusen umsehen. Die Tiere sollten nicht als Lebendfutter angeboten werden, da diese Tiere meist krank sind, oft Parasiten haben, aus einer schlechten Zucht kommen und somit nicht sehr alt werden. Die Tiere sollten beim Züchter nach Geschlecht getrennt sein und einen gesunden Eindruck mit klaren Augen und glattem Fell aufweisen. Wir raten vom Kauf von Massenvermehrern, die ihre Mäuse in kleinen Plastikboxen halten, ab. Ebenso bekommen Sie in den meisten sogenannten Zoofachgeschäften weder eine gute Beratung, noch gesunde Tiere und häufig genug sind die Mäuse dort nicht nach Geschlechtern getrennt und Weibchen schwanger! Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier: Kaufen Sie keine Tiere in Zooläden!
Beobachten Sie Ihre zukünftigen neuen Mitbewohner genau und machen Sie einen Mäuse Gesundheitscheck nehmen Sie nur gesunde Mäuse mit nach Hause. Achten Sie darauf, dass die Tiere lebhaft sind, Augen, Nase und Afterregion nicht verklebt sind und die Tiere sauber gehalten werden. Sind im gleichen Gehege kranke Tiere, rate ich von einem Kauf ab!
In vielen Zoogeschäften und auch Tierheimen findet keine eindeutige Geschlechtsbestimmung statt. So kann es leicht passieren, dass Sie statt zweier gleichgeschlechtlicher Tiere doch ein Pärchen erwerben. Lassen Sie deshalb das Geschlecht der Tiere noch einmal einwandfrei von einem mäuseerfahrenen Tierarzt oder einem gutem Züchter feststellen. Nehmen Sie das gewohnte Trockenfutter der Mäuse mit und stellen Sie nur sehr langsam auf die von Ihnen bevorzugte Futtersorte um. Lassen Sie sich auch unbedingt sagen, an welche Frischfutter Sorten die Mäuse gewöhnt sind und geben Sie nur langsam und in kleinen Mengen andere Sorten um Verdauungsstörungen vorzubeugen!
Gönnen Sie Ihren Mäusen für den Heimtransport einen guten, nicht zu kleinen Transporter (für 2 Mäuse mind. 20 x 15 cm), denn die Mäuse nagen sich sonst auf dem Weg nach Hause durch die Schachtel, die Sie vielleicht genommen hätten. Sie brauchen den Transporter evtl. für spätere Tierarztbesuche und Sie brauchen jede Woche einen Käfig oder eben Transporter, in dem die Mäuse die Zeit verbringen, in der Sie ihren Käfig saubermachen. Geben Sie Einstreu, Futter und etwas Nistmaterial (z. B. Toilettenpapier) in den Behälter, nehmen Sie ruhig auch etwas benutzte Einstreu aus dem Zuhause der Mäuse mit und geben Sie es in den neuen Mäusekäfig, so riecht er schon bekannt und wirkt nicht mehr so fremd.
Zuhause sollte der fertig eingerichtete Käfig schon auf Ihre neuen Hausgenossen warten. Setzen Sie die Mäuse hinein und gönnen Sie ihnen in den ersten Tagen Ruhe. Wenn sich die Tiere eingelebt haben, können Sie anfangen, sich mit Ihren Mäusen zu unterhalten. Locken Sie die Tiere mit einem Leckerli, (einem Sonnenblumenkern, Kürbiskern) zu sich hin. Sie werden sicher nicht beim ersten Versuch auf Ihrer Hand kommen, aber nach und nach verlieren die Tiere immer mehr ihre Scheu und werden zutraulicher. Irgendwann werden sie dann auf der Hand sitzen und Leckerchen verzehren.
Bleibt Ihre Maus auf Ihrer Hand sitzen, können Sie versuchen sie hochnehmen. Aber Vorsicht: Mäuse sind recht flinke Gesellen, sie könnten schneller von Ihrer Hand springen, als Sie schauen können.
Wenn Sie die Mäuse aus dem Gehege nehmen müssen (zum Beispiel, weil Sie ihr Gehege reinigen möchten), dann nehmen Sie die Mäuse zu Anfang am besten mit einer Dose oder einem Becher hoch und halten Sie das Behältnis zu. Mäuse sind sehr flinke Gesellen und schneller aus der Dose gesprungen als Sie zugreifen können. Wenn die Mäuschen schon freiwillig auf die Hand gehen (s.O.), dann können Sie das Hochnehmen üben. Bewegen Sie die Hand vorsichtig im Käfig hoch und runter und schauen Sie, wie zahm die Mäuschen drauf sitzen bleiben. Idealerweise umfassen Sie das Tier komplett mit beiden Händen, wenn Sie die kleinen Mäuschen aus dem Gehege nehmen. Ganz zahme Mäuse bleiben auch von sich aus in der Hand sitzen, sie lassen sich also mit einer Hand ganz umfassen. Sollte die Maus dabei mal zubeissen, dürfen Sie das Tier aber auf keinen Fall fallen lassen, beissen Sie die Zähne zusammen und setzen Sie das Tier ruhig ab.
Heben Sie die Tiere niemals an der Schwanzspitze hoch! Der Schwanz ist extrem empfindlich, er könnte abbrechen, die Haut könnte abreißen und Sie würden dem Tier sicher große Schmerzen bereiten. Im Notfall können Sie das Tier ganz eng an der Schwanzwurzel festhalten, dann müssen Sie aber sofort unter das Tier fassen und es stützen. Dies ist aber nur im Notfall nötig, wenn die Mäuse dringend eingefangen werden müssen.
Möchten Sie die Mäuse in ein anderes Zimmer oder über weitere Strecken transportieren, dann sollten Sie dafür die Transportbox verwenden, so ist es sicherer und für Sie und die Mäuse weniger anstrengend.