Lisa Marie Presley, 35, über ihren Vater Elvis, Ehemänner und die Songs ihres Debüt-Albums "To Whom It May Concern"
SPIEGEL: Ms Presley, Ihr Vater starb, als Sie neun Jahre alt waren, und ist bis heute eine der strahlendsten Legenden der Popgeschichte. Warum versuchen Sie jetzt, ihm nachzueifern?
SPIEGEL: Sie haben schon als Teenager Plattenverträge abgelehnt. Wieso haben Sie sich mit 35 nun doch zu Ihrem Debüt im Musikgeschäft entschlossen? Presley: Ich habe mittlerweile in meinem Leben einiges eingesteckt - besonders was Beziehungen angeht. Als die letzte zu Ende ging ...
SPIEGEL: ... Sie meinen Ihre dritte, nur wenige Monate lange Ehe mit dem Schauspieler Nicolas Cage ...
Presley: ... war ich so weit zu sagen: Okay, die Zeit ist reif für dieses Album.
SPIEGEL: Heißt das, Sie haben die eben- so melancholischen wie melodischen Songs Ihrer neuen CD aufgenommen, um besser mit Ihrem Leben zurechtzukommen?
Presley: Ja, Songs zu schreiben ist für mich eine Art Therapie. Ich brauche immer zuerst eine Melodie. Ich gehe in mich und fange an zu summen. Die Musiker spielen das dann nach; erst später erarbeite ich den Text, indem ich meinen Gefühlen freien Lauf lasse. Das ist generell die Art, wie ich auf Musik reagiere.
SPIEGEL: Hat Michael Jackson, mit dem Sie Mitte der Neunziger kurz verheiratet waren, Sie musikalisch beeinflusst?
Presley: Klar hat er mich angeregt. Aber eigentlich erst später. Die längste Zeit unserer Ehe war ich glücklich, einfach seine Frau zu sein. Seine Exzentrik hat mich anfangs sehr angezogen. Er lebt in seiner eigenen Welt. Es ist bedauernswert, was heute alles über Michael geredet wird. Man sollte ihn nicht unterschätzen. Wenn er will, ist er sehr lustig und sehr charmant.