Auf dieser Page geht es in erster Linie um die gezüchteten Farbmäuse als Heimtier. Farbmäuse gehören zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia), Unterordnung Mäuseverwandte (Myomorpha), Familie Mäuse (Muridae), Unterfamilie Echte Mäuse (Murinae) Gattung Mus. Die Familie der Mäuse ist mit ihren fast 500 Arten, welche in ca 100 Gattungen unterteilt sind, die artenreichste Familie nicht nur der Nagetiere sondern der Säugetiere allgemein.
Ursprünglich war die Hausmaus in den Steppen und Halbwüsten des Mittelmeergebietes und Südostasien zuhause. Die Hausmaus hat sich wahrscheinlich dem Menschen schon vor über 8000 Jahren angeschlossen, etwa in der Zeit, als die Menschen mit dem Ackerbau begannen und so den Mäusen durch ihre Kornkammern eine neue Nahrungsquelle erschlossen, wenn auch nicht ganz freiwillig. Mäuse galten bei den Menschen aber nicht nur als Plage. Weiße Mäuse wurden teilweise als heilig verehrt. Mäuse wurden für verschiedene heilige Rituale gebraucht, sie sollten Glück bringen und Krankheiten heilen. In China wurden sie schon seit ca. 2000 Jahren gezüchtet. In Japan werden sie seit über 300 Jahren fachmännisch gezüchtet. Von dort kamen die ersten Mäuse vor ca. 160 Jahren nach Europa.
Einen kleinen Artikel über Wildmäuse finden Sie hier: "Die wildlebende Hausmaus" von Ingrid Rogalla.
Leider wurden Mäuse von den Menschen nicht nur gejagt, sondern auch gnadenlos in Versuchslabors zu Tausenden bei sinnlosen Tierversuchen abgeschlachtet. Mag es früher die einzige Möglichkeit gewesen sein, Medikamente zu erforschen, so sind diese Tierversuche heute doch mehr als sinnlos und fragwürdig und wir hoffen, dass diese Praxis der Mäusezucht im großen Stil für Versuchszwecke bald eingestellt wird.
Mittlerweile weiter verbreitet sind Farbmäuse. Diese gibt es in so vielen verschiedenen Farbvarianten, dass wir sie nicht alle aufzählen können. Für die Haltung ist die Farbe auch unwichtig, eine braune oder cremefarbende Maus stellt die gleichen Ansprüche wie eine weiße Maus. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Farbvarianten wissen möchten, sollten Sie hier mal schauen: Farbmaus Rasse Zucht.
Mäuse gibt es mittlerweile in sehr vielen verschiedenen Farbvarianten. Die bekannteste ist wohl immer noch die weiße Maus (Albinomaus) mit roten Augen. Leider sind Tiere mit roten Augen anfälliger auf Krankheiten und ihre Augen sind lichtempfindlicher und neigen zu Veränderungen.
Auf einige ganz spezielle Qualzucht wollen wir eingehen:
Tanzmäuse (fast immer schwarzweiß gescheckte Mäuse). Diese armen Geschöpfe haben einen Hirnschaden (die Hirnanhangdrüse hat Defekte, die Zwergwuchs und andere Schäden bewirken). Sie sind fast taub (starke Innenohrschäden) und können häufig weder gerade aus laufen (sie tanzen im Kreis) noch können sie klettern und sie sind krankheitsanfällig. Werden Tanzmäuse verpaart, kommt es immer zu Todgeburten. Tanzmäusehaltung ist von daher generell abzulehen, da es sich bei Tanzmäusen um kranke Tiere handelt. Nacktmäuse: dass Tiere ohne Fell eine Qualzucht sind, muss sicher nicht weiter erläutert zu werden. Schwanzlose Mäuse: Ihnen fehlt ein wichtiger Körperteil mit dem sie Balancieren, der sie beim Laufen stützt und ihnen ihr typisches Aussehen verleiht. Eine Maus ohne Schwanz ist so behindert, wie ein Mensch dem ein Bein oder ein Arm fehlt. Rote, orangene, gelbliche Mäuse (Fachchinesisch: Farbschläge Red, Fawn, Cream, Sable, Marten Sable). Diese Tiere besitzen leider ein Gen, das zu Fettleibigkeit führt. Selbst bei strenger, fettarmer Diät neigen diese Tiere zu starkem Übergewicht. Eine Diät ist hier kaum möglich, da die Fettleibigkeit genetisch bedingt ist. Eine Diät könnte Mangelernährung führen. Dieses Gewicht kann zu Gelenkschäden, Organschäden und frühem Ableben führen. Lockenmäuse (Rexmäuse, gewelltes und krauses Haar, langes und kurzes Haar), langhaarige Mäuse. Das Fell dieser Tiere ist meist dünner, sie werden anfälliger für Parasiten. Ihr Tastsinn ist durch die oft gekräuselten Tasthaare (Vibrissen) stark eingeschränkt. Oft wachsen die Wimpern in die Augen, sind gekräuselt und reizen die Hornhaut der Augen, so dass diese Tiere häufig entzündete Augen haben.
Farbmäuse werden mit ca. 28 - 46 Tagen geschlechtsreif. Ab Ende der 4. Woche sollten Sie die Tiere nach Geschlechtern trennen. Leider ist es nicht ganz leicht, das Geschlecht bei jungen Farbmäusen zu bestimmen. Bei ausgewachsenen Böcken sind relativ leicht die Hoden zu erkennen, aber bei Jungtieren ist die Unterscheidung etwas schwerer. Wer genau hinschaut und mehrere Tiere zum Vergleich hat, wird aber feststellen, dass bei Weibchen der Abstand zwischen dem After und den Geschlechtsteilen etwas kleiner ist als bei Böcken.
Augen: Mäuse haben durch ihre seitlich angebrachten Augen einen guten Rundumblick. Sie haben fast kein räumliches Sehvermögen. Bewegungen nehmen sie gut wahr, aber Farben können sie kaum erkennen. Ihnen wird allerdings eine Farbtüchtigkeit im roten und gelben Spektralbereich zugesprochen und angeblich sind sie in der Lage bestimmte Spektralbereiche ultravioletten Lichts wahrzunehmen Ohren: Mäuse haben ein sehr gutes Gehör. Sie können ihre Ohren unabhängig voneinander in alle Richtungen bewegen Sie nehmen auch Töne wahr, die der Mensch nicht mehr wahrnehmen kann. Sie verständigen sich auch vorwiegend im Ultraschallbereich Nase: Mäuse haben einen ausgesprochen guten Geruchssinn. Sie nehmen ihre Umwelt über sehr differenzierte Gerüche wahr. Sie verständigen sich über gelegte Duftspuren, markieren ihr Revier mit Düften und orientieren sich auch bei der Partnerwahl und innerhalb des Rudels am Geruch. Gleichgewicht: Mäuse haben ein hochdifferenziertes Gleichgewichtsorgan im Innenohrbereich, so können sie problemlos auf Seilen oder an Kanten entlang balancieren. Tasthaare: Mäuse besitzen Tasthaare (Vibrissen) mit denen sie ihre Umgebung auch ertasten können. Sie können so auch in Dunkelheit ihre Umgebung gut wahrnehmen.
Alter: Durchschnittlich werden Mäuse zwischen 1,5 - 2,5 Jahre alt, selten älter. Zähne: Mäuse haben vorne 4 ständig nachwachsende Nagezähne, diese Zähne haben vorne eine starke Zahnschmelzauflage, die gelblich bis orange ist, dazu besitzen sie noch 12 Backenzähne die nicht nachwachsen Füße: Mäuse haben vorne an den Füßchen 4 Zehen und eine nur ansatzweise vorhandene 5 Zehe, an den Hinterfüßchen haben sie 5 Zehen Gewicht: 25 - 50 g Körpergröße: ca. 8 - 11 cm + Schwanzlänge ca. 7,5 - 10 cm Geschlechtsreife: mit ca. 4 Wochen setzt die Geschlechtsreife ein Zuchtreife: mit ca. 3 - 4 Monaten sind die Tiere Zuchtreif Körpertemperatur: 38,5 - 39,3 °C Atemfrequenz: ca. 100 - 200 Respirationen/min Herzfrequenz: ca. 300-800 Schläge/min